Sucht

Herbert U. entspannt sich gerne bei einem guten Essen und einem Bier. Seit einiger Zeit steigert sich sein Konsum auf mehrere Flaschen täglich. Er hat deswegen oft Streit mit seiner Frau.

Am Wochenende sitzt er mit seinen Freunden oft bis spät in die Nacht beim Wirt und kann sich am Morgen nicht erinnern, wie er mit seinem Auto nach Hause gekommen ist.

Letzte Woche wurde ihm der Führerschein zum zweiten Mal entzogen und sein Chef äußerte sich verärgert, dass er immer unzuverlässiger werde.

Als er sich wiederholt im Rausch verletzt hatte und ihm seine Frau ein Ultimatum stellte, nahm er Kontakt zu einem Arzt und Therapeuten auf.

Nummer 1 der Süchte: Alkohol

Alkohol ist in Österreich die Nummer 1 unter den Suchtmitteln. Wer täglich mehr als einen halben Liter Wein oder drei Bier trinkt bewegt sich im gefährdeten bis problematischen Konsumbereich. Ein Gläschen gehört zu unserer Kultur, doch wenn es zum Problemlöser verwendet wird, beginnt ein gefährlicher Kreislauf, da die Probleme nicht verschwinden sondern verschoben und verschärft werden.

Dies gilt auch für Drogen und Medikamentenmissbrauch sowie substanzungebundene Süchte (Internet, Kaufsucht…)

Ziel der Therapie ist in erster Linie die Akzeptanz, dass man keine Kontrolle mehr über den Konsum hat – und niemand gibt gerne seine Schwächen zu. Danach ist aber der Weg frei, die Ursachen zu erkennen und andere Lösungen zu finden.

Herbert machte eine 6-wöchige Entziehungskur. Danach konnte er seine Handlungen besser verstehen und die Folgen seiner Sucht erkennen. Er erlernte andere Möglichkeiten sich zu entspannen oder mit Konflikten umzugehen.

Diese Neigung wird weiter ein Teil seines Lebens sein, doch kann er mit Hilfe seiner Familie und einer Selbsthilfegruppe den Umgang damit erlernen und sich wieder angenommen und geborgen fühlen.