Lebenskrisen - Anpassungsstörung, Persönlichkeitsstörungen

Karla S. wünscht sich seit Jahren eine Beziehung, doch nach einem halben Jahr beginnen in jeder Partnerschaft, die sie bisher begonnen hat, die Schwierigkeiten. Es fällt ihr schwer, ihre Bedürfnisse zu äußern und sie versucht, ihrem Partner alles recht zu machen.

Am Ende fühlt sie sich ausgenützt und betrogen. Sie stürzt in tiefe Trauer, aus der sie monatelang nicht herausfindet.

Martin K. hat vor drei Jahren seinen Arbeitsplatz aufgrund der schlechten Wirtschaftslage verloren und sich sofort auf die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz gemacht, der seiner alten Stellung und seinen Lebenshaltungskosten entspricht.

Da er über 50 ist, bekommt er meist schon aufgrund seines Alters eine Absage. Das AMS macht ihm Druck und seine Betreuerin schickt ihn zu Bewerbungen, die weit unter seinen Fähigkeiten liegen.

Er fühlt sich gekränkt und wertlos, sein Freundeskreis ist geschrumpft, da er sich seine Hobbies nicht mehr leisten kann.

Die Ursachen sind vielfältig

Jeder erfährt in seinem Leben mindestens eine bedeutende Krise, die ihn aus der Bahn wirft. Manche können durch ein gutes Netzwerk von Familie und Freunden aufgefangen werden.

Manchmal ist es aber auch hilfreich, sich Unterstützung von Außen zu holen und mit einem erfahrenen Therapeuten neue Perspektiven zu entwickeln und sich neue Kraft zu holen.

Liegt ein Trauma in der Kindheit vor oder dauert ein belastender Zustand viel zu lange, kann dies auch Einfluss auf unsere Persönlichkeit nehmen. Dann benötigt man eine längere Begleitung, um wieder auf eine gute Bahn zu kommen.

In allererster Linie geht es um die Fähigkeit, positive Beziehung aufzubauen und unterstützende Kontakte zu pflegen. Diese Fähigkeit hat jeder Mensch von Natur aus, sie muss oft nur wiederentdeckt oder neu erfahren werden. So kann es gelingen, dass eine Krise zur Chance wird.

Karla konnte in der Therapie ihre disfunktionalen Beziehungsmuster erkennen und durch gute Verhaltensweisen ersetzen. Sie bekam mehr Selbstvertrauen, durch die Ressourcenarbeit stieg ihre Selbstakzeptanz. Heute kann Karla ihre Bedürfnisse in ihrer neuen Beziehung angstfrei formulieren und mit ihrem Partner ein vertrautes Miteinander leben.

Martin hat eines seiner Hobbies zum Beruf gemacht und den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und erfährt so durch seine Arbeit wieder Freude und Selbstwirksamkeit.